Fortschrittsbericht LPPN

Fortschrittsbericht Landespsychiatrieplan Niedersachsen


Sachstand

Landespsychiatrieplan Niedersachsen

Im Jahr 2016 wurde der Landespsychiatrieplan Niedersachsen (LPPN) veröffentlicht. Bis ins Jahr 2026 sollen wesentliche Reformschritte für die Weiterentwicklung der niedersächsischen Psychiatrielandschaft erfolgen. Die konkreten Handlungsempfehlungen des LPPN wurden in acht prioritäre Entwicklungsfelder eingeteilt.
Um die Empfehlungen der Entwicklungsfelder implementieren zu können, werden zum einen Arbeitsaufträge vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung an den Landesfachbeirat Psychiatrie Niedersachsen (LFBPN) weitergeleitet. Das Gremium aus Expert:innen sammelt Informationen und bearbeitet die Aufträge. Zum anderen werden Erkenntnisse zur Umsetzung und Implementierung der Empfehlungen des LPPN aus mit Landesmitteln geförderten Projekten generiert.
Die Landesstelle Psychiatriekoordination Niedersachsen möchte folgend über den aktuellen Stand der Umsetzung des LPPN, der Projekte und Arbeitsaufträge des LFBPN informieren.


Fachtagungen im Rahmen der Landespsychiatrieplanung

Zusätzlich zu den Projekten und Arbeitsaufträgen führt die Evangelische Akademie Loccum in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung und dem Landesfachbeirat Psychiatrie Niedersachsen zu den Entwicklungsfeldern jährlich Fachtagungen durch:

Psychische Kinder- und Jugendgesundheit ernst nehmen und verbessern

Die Tagung widmet sich der Frage wie eine engere Zusammenarbeit von Jugendämtern, Jugendhilfeeinrichtungen und ambulanter bzw. stationärer Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie gelingen kann? 

Halbzeit für die Umsetzung des Landespsychiatrieplans in Niedersachsen (Online-Tagung)

Der 2016 verabschiedete Landespsychiatrieplan Niedersachsen geht in die Bilanzierung. Die Tagung hatte das Ziel verbliebene Versorgungslücken zu benennen und konkrete Handlungsoptionen für die verbleibenden fünf Jahre bis zur Umsetzungsfrist herauszuarbeiten.

Psychiatrie unter dem Brennglas der Pandemie

Die Loccumer Psychiatrietage 2021 gliederten sich in 5 Teile: 

1. Obdachlos im Lockdown. Lockout für Menschen am Rande der Gesellschaft?

2. Krise im Lockdown! Starke Selbst-Hilfe nach Rückzug der Profis?

3. Begleitung im Lockdown. Genesungsbegleitende in Krise und Pandemie - und danach?

4. Unterstützung der Hausärzt:innen in der Früherkennung und begleitenden Behandlung psychisch Erkrankter

5. Kommunen zwischen Pandemie und Psychiatrie

Psychisch krank und alt Erkrankte alte Menschen gemeinsam besser begleiten

Im höheren Lebensalter können alle auch bei jüngeren Erwachsenen vorkommenden psychischen Erkrankungen auftreten. Die Tagung hat das Ziel Gelingengsfaktoren für eine gute heimvermeidene Versorgung in Niedersachsen herauszuarbeiten. 

Psychisch kranken Kindern und Jugendlichen wirksamer helfen Optionen zu einer besseren Koordination und Vernetzung

Wenn Kinder und Jugendliche psychisch erkranken, sind aufeinander abgestimmte Hilfen notwendig. Die Tagung trägt zum Austausch der Perspektiven von Betroffenen, Familienangehörigen und Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen bei und fördert die Zusammenarbeit. 

Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie mindern

Der Landespsychiatrieplan Niedersachen benennt die Minderung von Zwang als prioritäres Entwicklungsfeld. Im Mittelpunkt dieser Tagung steht zum einen die kritische  Überprüfung der Anwendung von Zwangsmaßnahmen und zum anderen die Sammlung von guten Handlungspraktiken sowie innovative Ansätze zur Minderung von Zwang. Zudem sollen Rahmenbedingungen formuliert werden, um diese in Niedersachsen breitflächig anwenden zu können.

Landespsychiatrieplan Niedersachsen - Ein Plan für die Schublade oder ein Neustart zu konstruktiven Reformen?



Projekte zu den Entwicklungsfeldern des Landespsychiatrieplans

Entwicklungsfeld: Partizipation und Selbsthilfe


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Standards der Selbsthilfefreundlichkeit von Hilfen in trialogisch besetzter Kommission sollten erarbeitet und umgesetzt werden.
  • Zur Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeit wird geraten, regulär Betroffene und Angehörige zu relevanten Gremien in Land und Kommune einzuladen.
  • Es empfiehlt sich, Beschwerdestellen in allen kreisfreien Städten und Landkreisen, die unabhängig und mindestens trialogisch besetzt sind, einzurichten.
  • Möglichkeiten im Rahmen der Selbstvertretung der Betroffenen sollten durch Schulungen zu Empowerment, Moderation, Planung, Evaluation etc. gezielt gefördert werden.
  • Informationen, Beratungen und Schulungen zu Patient*innen-Rechten sollten auf- und ausgebaut werden.
  • Betroffene und Angehörige gilt es, für den zeitlichen und finanziellen Aufwand im Rahmen ihrer Beteiligung in Gremien des Landes oder der Kommune, angemessen zu entschädigen.


Möglichkeiten der Umsetzung:

  • Regionale Psychoseforen könnten gefördert und ausgebaut werden.
  • Das Niedersächsischen Trialogtreffen könnte verstetigt werden.
  • Es besteht die Möglichkeit, eine gemeinsame Webseite der niedersächsischen Psychose-Seminare zu entwickeln. 
  • Eine weitere Option als Standard für die Beteiligung wäre es, Geschäftsordnungen der Sozialpsychiatrischen Verbünde (SpV) anzupassen.
  • Zudem bietet sich der Aufbau von trialogischen Beratungsstellen an.
  • Ein weiterer Punkt wäre, als qualifizierte*r Psychiatrie-Erfahrene*r im sozialpsychiatrischen Hilfesystem regelhaft mitzuwirken.
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Entwicklungsfeld: Früherkennung – Frühintervention


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

Maßnahmen entwickeln, umsetzen, evaluieren sowie deren regelhafte Einbettung in das versorgende System:


  • um beim Zugang zu psychiatrischen fachärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen Wartezeiten zu vermeiden.
  • um zur Qualifizierung von Ärzt*innen in der Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde beizutragen.
  • um die im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements am Arbeitsplatz gezielte psychische Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen und diese zu befördern (z.B. beim Übergang in den Ruhestand). 
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Entwicklungsfeld: Versorgung von Kindern und Jugendlichen


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Als vorrangiges Entwicklungsfeld gilt es, die Versorgung von Gruppen mit einem zunehmenden und komplexen Bedarf zu optimieren. Dazu gehören z.B. Jugendliche ab 14 Jahren, Kinder und Jugendliche aus sozial prekären Verhältnissen, Heranwachsende.  
  • Ziel ist es, Adoleszenten angemessen zu versorgen und ein verbindliches Casemangement im Übergangsbereich zu Erwachsenen zu erstellen. 
  • Die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie mit der Jugendhilfe gilt es zu verbessern. In dem Zuge sind zugleich Anlaufstellen im Fall von Krisen festzulegen. 
  • Es sollten Bildung und Beschulung in (teil)stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Zusammenarbeit dieser mit Schulen und Kultuseinrichtungen verbessert werden. 
  • Zudem wird empfohlen, Lücken in der Versorgung zu schließen, wo die Erreichbarkeit im Behandlungs- und Notfall zumutbare Grenzen übersteigt.
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Entwicklungsfeld: Versorgung Älterer


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Es wird empfohlen, Konzepte zu niedrigschwelligen mobil aufsuchenden Hilfen sowie Lösungsmöglichkeiten im Umgang mit Fachkräftemangel zu erarbeiten.
  • Zudem gilt es, die psychosoziale und prozesshafte Beratung sowie die Unterstützung von Angehörigen auf- und auszubauen.
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Entwicklungsfeld: Zwangsmaßnahmen mindern


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Ein verpflichtendes Register über durchgeführte Einweisungen und Zwangsbehandlungen im Rahmen der Landespsychiatrieberichterstattung mit laufendem Monitoring der Ergebnisse in Land, Kommune und zuständigen Gremien soll eingeführt werden.
  • Es wird empfohlen, Verfahren für die geschlossene Unterbringungen und Zwangsbehandlungen, auch im Heimbereich, zu evaluieren.  
  • Es sollten enge Auflagen und detaillierte Protokollierungen sowie eine systematischere Betrachtung durch Besuchskommissionen eingeführt werden. Zudem wird empfohlen, Entscheidungsgremien trialogisch zu besetzen.
  • Innovative Ansätze zum Vermeiden von Zwang sollten in der Behandlung erprobt werden.
  • Die Durchführung einer Heim-Enquete für den Heimbereich wird vorgeschlagen.
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Entwicklungsfeld: Maßregelvollzug


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen Handlungsträgern im Maßregelvollzug sollten verstärkt konzipiert und durchgeführt werden. 
  • Präventionsmaßnahmen sollten landesweit an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und nachhaltig etabliert werden.
  • Es wird vorgeschlagen, dass eine vom Land aus organisierte Projektgruppe zur Erarbeitung grundlegender Aspekte zum Thema „Verhältnismäßigkeitsbetrachtung“ im Rahmen der Vollstreckung von Unterbringung gemäß §63 StGB initiiert wird.
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Entwicklungsfeld: Gemeindepsychiatrische Zentren mit Krisenhilfe


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Verschiedene Modelle der Umsetzung von Gemeindepsychiatrischen Zentren (GPZ) im Rahmen einer landesweiten Förderung sollten erprobt werden.
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Entwicklungsfeld: Integrative Planung und optimierte Steuerung


Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Lokale Steuerungskompetenzen sollten ausgebaut werden: 
  1. durch adäquate personelle Ressourcen und fachliche Kompetenzen, 
  2. durch systematische Verknüpfung von fallbezogener Planung und Sozialplanung/Angebotsentwicklung 
  • Die Landespsychiatrieberichterstattung gilt es weiterzuentwickeln und umzusetzen. 
  • Die für die PSychiatrie relevanten Schnittstellen mit Jugendhilfe, Seniorenhilfe, Behindertenhilfe, Krankenhausbehandlung, Sozialversicherung etc. sollen auf ministerieller Ebene künftig verstärkte Koordinaton erfahren.
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Entwicklungsfeld: Partizipation und Selbsthilfe

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Standards der Selbsthilfefreundlichkeit von Hilfen in trialogisch besetzter Kommission sollten erarbeitet und umgesetzt werden.
  • Zur Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeit wird geraten, regulär Betroffene und Angehörige zu relevanten Gremien in Land und Kommune einzuladen.
  • Es empfiehlt sich, Beschwerdestellen in allen kreisfreien Städten und Landkreisen, die unabhängig und mindestens trialogisch besetzt sind, einzurichten.
  • Möglichkeiten im Rahmen der Selbstvertretung der Betroffenen sollten durch Schulungen zu Empowerment, Moderation, Planung, Evaluation etc. gezielt gefördert werden.
  • Informationen, Beratungen und Schulungen zu Patient:innen-Rechten sollten auf- und ausgebaut werden.
  • Betroffene und Angehörige gilt es, für den zeitlichen und finanziellen Aufwand im Rahmen ihrer Beteiligung in Gremien des Landes oder der Kommune, angemessen zu entschädigen.

Möglichkeiten der Umsetzung:

  • Regionale Psychoseforen könnten gefördert und ausgebaut werden.
  • Das Niedersächsische Trialogtreffen könnte verstetigt werden.
  • Es besteht die Möglichkeit, eine gemeinsame Webseite der niedersächsischen Psychose-Seminare zu entwickeln. 
  • Eine weitere Option als Standard für die Beteiligung wäre es, Geschäftsordnungen der Sozialpsychiatrischen Verbünde (SpV) anzupassen.
  • Zudem bietet sich der Aufbau von trialogischen Beratungsstellen an.
  • Ein weiterer Punkt wäre, als qualifizierte:r Psychiatrie-Erfahrene:r im sozialpsychiatrischen Hilfesystem regelhaft mitzuwirken.

Entwicklungsfeld: Früherkennung - Frühintervention

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

Maßnahmen entwickeln, umsetzen, evaluieren sowie deren regelhafte Einbettung in das versorgende System:

  • um beim Zugang zu psychiatrischen fachärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen Wartezeiten zu vermeiden.
  • um zur Qualifizierung von Ärzt:innen in der Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde beizutragen.
  • um die im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements am Arbeitsplatz gezielte psychische Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen und diese zu befördern (z.B. beim Übergang in den Ruhestand). 

Entwicklungsfeld: Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Als vorrangiges Entwicklungsfeld gilt es, die Versorgung von Gruppen mit einem zunehmenden und komplexen Bedarf zu optimieren. Dazu gehören z.B. Jugendliche ab 14 Jahren, Kinder und Jugendliche aus sozial prekären Verhältnissen, Heranwachsende.  
  • Ziel ist es, Adoleszenten angemessen zu versorgen und ein verbindliches Casemangement im Übergangsbereich zu Erwachsenen zu erstellen. 
  • Die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie mit der Jugendhilfe gilt es zu verbessern. In dem Zuge sind zugleich Anlaufstellen im Fall von Krisen festzulegen. 
  • Es sollten Bildung und Beschulung in (teil)stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Zusammenarbeit dieser mit Schulen und Kultuseinrichtungen verbessert werden. 
  • Zudem wird empfohlen, Lücken in der Versorgung zu schließen, wo die Erreichbarkeit im Behandlungs- und Notfall zumutbare Grenzen übersteigt.

Entwicklungsfeld: Versorgung Älterer

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Es wird empfohlen, Konzepte zu niedrigschwelligen mobil aufsuchenden Hilfen sowie Lösungsmöglichkeiten im Umgang mit Fachkräftemangel zu erarbeiten.
  • Zudem gilt es, die psychosoziale und prozesshafte Beratung sowie die Unterstützung von Angehörigen auf- und auszubauen.


Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung fördert zwei Initiativen für die Versorgung Älterer – die Gerontopsychiatrischen Kompetenzzentren. Diese sind in Trägerschaft des Braunschweiger Vereins „ambet e. V.“ und des „Caritasverband Hannover e. V.“. Beide Kompetenzzentren haben unterschiedliche Schwerpunkte und Zielsetzungen für ihren Tätigkeitsbereich.

  • Das ambet Kompetenzzentrum Gerontopsychiatrische Beratung in Braunschweig verfolgt den Schwerpunkt, gerontopsychiatrische Beratungsstrukturen in Niedersachsen inhaltlich-konzeptionell zu gestalten und auszubauen. Das Ziel der Fachstelle ist die Förderung der Selbstbestimmtheit und Autonomie von älteren Menschen durch den Einbezug von Bezugspersonen und pflegenden Angehörigen, sowie einer angemessenen psychosozialen prozesshaften Begleitung. Sie haben es sich als Aufgabe gesetzt, als Ansprechpartner für psychische Problemlagen im Alter zu fungieren.
  • Das Caritas Forum Demenz – Gerontopsychiatrisches Kompetenzzentrum und Landesfachstelle Demenz in Hannover fokussiert sich auf die Initiierung, Umsetzung und inhaltlich-konzeptionellen Ausgestaltung der niedersächsischen ambulanten (geronto-)psychiatrischen Pflege. Die Landesfachstelle strebt das Ziel an, vorhandene Angebote zu vernetzen, auf- und auszubauen, die Qualität zu sichern und weiterzuentwickeln. Mit einer gerontopsychiatrischen Ausrichtung stehen neben der Demenz (den demenziellen Erkrankungen) alle psychischen Erkrankungen des Erwachsenenalters im Fokus. 

Entwicklungsfeld: Zwangsmaßnahmen mindern

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Ein verpflichtendes Register über durchgeführte Einweisungen und Zwangsbehandlungen im Rahmen der Landespsychiatrieberichterstattung mit laufendem Monitoring der Ergebnisse in Land, Kommune und zuständigen Gremien soll eingeführt werden.
  • Es wird empfohlen, Verfahren für die geschlossene Unterbringungen und Zwangsbehandlungen, auch im Heimbereich, zu evaluieren.  
  • Es sollten enge Auflagen und detaillierte Protokollierungen sowie eine systematischere Betrachtung durch Besuchskommissionen eingeführt werden. Zudem wird empfohlen, Entscheidungsgremien trialogisch zu besetzen.
  • Innovative Ansätze zum Vermeiden von Zwang sollten in der Behandlung erprobt werden.
  • Die Durchführung einer Heim-Enquete für den Heimbereich wird vorgeschlagen.

Entwicklungsfeld: Maßregelvollzug

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen Handlungsträgern im Maßregelvollzug sollten verstärkt konzipiert und durchgeführt werden. 
  • Präventionsmaßnahmen sollten landesweit an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und nachhaltig etabliert werden.
  • Es wird vorgeschlagen, dass eine vom Land aus organisierte Projektgruppe zur Erarbeitung grundlegender Aspekte zum Thema „Verhältnismäßigkeitsbetrachtung“ im Rahmen der Vollstreckung von Unterbringung gemäß §63 StGB initiiert wird.

Entwicklungsfeld: Gemeindepsychiatrische Zentren mit Krisenhilfe

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen: 

  • Verschiedene Modelle der Umsetzung von Gemeindepsychiatrischen Zentren (GPZ) im Rahmen einer landesweiten Förderung sollten erprobt werden.

Entwicklungsfeld: Integrative Planung und optimierte Steuerung

Empfehlungen der Landespsychiatrieplanung Niedersachsen:

  • Lokale Steuerungskompetenzen sollten ausgebaut werden: 
  1. durch adäquate personelle Ressourcen und fachliche Kompetenzen, 
  2. durch systematische Verknüpfung von fallbezogener Planung und Sozialplanung/Angebotsentwicklung 
  • Die Landespsychiatrieberichterstattung gilt es weiterzuentwickeln und umzusetzen. 
  • Die für die Psychiatrie relevanten Schnittstellen mit Jugendhilfe, Seniorenhilfe, Behindertenhilfe, Krankenhausbehandlung, Sozialversicherung etc. sollen auf ministerieller Ebene künftig verstärkte Koordinaton erfahren.


Weitere Projekte zur Verbesserung der Versorgung von psychisch erkrankten Menschen in Niedersachsen

Entwicklung von evidenzorientierten Maßnahmen zum Abbau und zur Vermeidung von Überbelegung von (geschlossenen) psychiatrischen Akutstationen


Auftrag:

Um die Behandlungsqualität als auch die Belastung der auf diesen Stationen tätigen Mitarbeiter:innen zu verbessern wird ein Manual mit evidenzorientierten Maßnahmen zum Abbau und zur Vermeidung von Überbelegung von (geschlossenen) Akutstationen erstellt. 


Auftragnehmer: aQua - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen)

Projektlaufzeit: 11/2022 - 12/2023

Fördersumme: NN


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